Diese Peak Shopping Season ist wie keine andere in den vergangenen Monaten. Vor dem Hintergrund einer weltweiten Pandemie, der Unterbrechung von Lieferketten und steigender Kosten könnte man den Einzelhändlern verzeihen, dass der Black Friday und die kommenden Monate ihnen große Sorgen bereitet.
Unsere Umfrage unter 8.500 Verbrauchern und 1.000 Einzelhändlern im Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und Spanien ergibt jedoch ein positiveres Bild.
Es ist keine Überraschung, dass laut Datenauswertung mehrere Herausforderungen an diesem Black Friday zu Störungen im Betriebsablauf führen werden. Sie zeigt aber auch viele Möglichkeiten für Einzelhändler auf, deren Konzentration darauf liegt, die sich entwickelnde Verbrauchernachfrage zu erfüllen und ihre Zahlungsinfrastruktur zu optimieren.
Einzelhändler äußern berechtigte Bedenken in einem volatilen Umfeld
Nachdem sie in den letzten Jahren in einem unbeständigen Umfeld tätig waren, ist es nicht verwunderlich, dass sich die Einzelhändler Sorgen darüber machen, wie sich das derzeitige Klima auf den Black Friday und den Rest der Peak Shopping Season auswirken wird.
Ein zentrales Problem sind die Versandkosten, die nach Ansicht von 40 % der Einzelhändler ihre Gewinnspanne erheblich schmälern. Ein weiteres häufig genanntes Problem sind die Lieferketten. Insbesondere machen sich 30 % der Einzelhändler Sorgen darüber, ob sie über ausreichende Lagerbestände verfügen, um den in den kommenden Wochen erwarteten Nachfrageschub beim Online-Shopping auffangen zu können.
Hinzu kommt die Inflation. Ein Viertel der Einzelhändler gibt an, dass Preiserhöhungen im Großhandel sie daran hindern werden, in diesem Jahr Rabatte und Black Friday-Angebote anzubieten. Trotzdem sind 68 % der Verbraucher zuversichtlich, dass sie mehr Geld ausgeben werden als im Jahr 2020. Nach einem prinzipiell „abgesagten Weihnachtsfest“ 2020 geht man davon aus, dass Freunde und Familien nicht noch einmal auf ein weiteres Jahr der Festlichkeiten verzichten möchten.
Die Peak Shopping Season beginnt früher als sonst
Die Einzelhändler brechen angesichts dieser Umstände auf der Suche nach Einnahmen mit der Tradition. Mehr als die Hälfte der von uns befragten Unternehmen hat in frühzeitige Marketing- und Verkaufskampagnen investiert, um Kunden rechtzeitg einzubeziehen. Diese Strategie hat Früchte getragen: 67 % der Einzelhändler haben uns mitgeteilt, dass sie einen frühen Anstieg der saisonalen Umsätze verzeichnen konnten.
Das ergibt Sinn, denn 50 % der Verbraucher geben an, dass sie frühzeitig mit ihren Saisoneinkäufen begonnen haben. Ein Trend, der durch ihre eigenen Befürchtungen über Lieferengpässe und Lieferverzögerungen, die dazu führen, dass die Geschenke nicht rechtzeitig ankommen, gefördert wird. Außerdem besteht der Wunsch, die Ausgaben über einen längeren Zeitraum zu verteilen, da die Inflation die Höhe des verfügbaren Einkommens beeinflusst.
Das Verbraucherverhalten ändert sich, um dem wirtschaftlichen Umfeld gerecht zu werden
Die Daten zeigen weitere interessante Veränderungen im Verhalten der Verbraucher. Vor allem die Sorge um Lagerknappheit, Lieferverzögerungen und Kosten halten die Verbraucher davon ab, bei Einzelhändlern aus Übersee einzukaufen. Nur ein Drittel der Käufer gibt an, saisonale Geschenke von Einzelhändlern im selben Land wie der Empfänger zu kaufen.
Dieses Ergebnis ist genau das Gegenteil von unserer Untersuchung zu Beginn des Jahres, die gezeigt hat, dass die Verbraucher lieber bei Marken außerhalb ihres Heimatmarktes einkaufen.
Positiv zu vermerken ist, dass die Einzelhändler am Black Friday weniger Rücksendungen erwarten können. 66 % der von uns befragten Verbraucher gaben an, dass sie keinen einzigen gekauften Artikel zurückgeben werden.
Einzelhändler erkennen die Bedeutung von optimierten digitalen Zahlungen
Am Black Friday, Cyber Monday und in der restlichen Peak Shopping Season zählt jeder Verkauf. Daher ist es sehr wichtig, dass die Verbraucher ohne Komplikationen zahlen können.
Wie unsere früheren Untersuchungen ergeben haben, reagieren die Verbraucher empfindlich auf ein schlechtes Erlebnis während des Checkouts. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie ihren Warenkorb verlassen, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, sie Sicherheitsbedenken haben oder eine falsche Ablehnung erhalten.
Um dieses Risiko zu verringern, haben 58 % der Einzelhändler in die Verbesserung ihres digitalen Zahlungsverkehrs und der Online-Kaufabwicklung investiert. Dazu gehört auch, dass mehr Zahlungsmethoden wie Digital Wallets, z. B. Google Pay und Apple Pay, ermöglicht werden. Händler erwarten sich davon, dass 75 % der Verbraucher sie nutzen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt für Einzelhändler ist das Angebot von „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Optionen (BNPL), die 49 % der Käufer nutzen werden. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass BNPL-Optionen nicht zum Verschenken, sondern für persönliche Einkäufe verwendet werden sollen.
Erfassen der Nachfrage in der Peak Shopping Season
Diese Peak Shopping Season wird wohl komplexer denn je. Aber es ist klar, dass viele Einzelhändler diese Komplexität mit innovativen Vermarktungsstrategien angehen und alle ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um die Nachfrage der Verbraucher zu erfassen.